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Die Baubeschreibung: vor Vertragsunterschrift prüfen!

Die Baubeschreibung regelt, welche Leistungen das Bauunternehmen zu erbringen hat und wie das Haus oder die Wohnung gebaut werden. Bei dieser Baubeschreibung machen Bauherren die meisten Fehler. Zum einen sind die meisten Baubeschreibungen viel zu wage formuliert, zum anderen achten Bauherren nur selten auf den genauen Inhalt. Das kann in der Baupraxis fatale Folgen haben, denn es drohen hohe Kosten für Leistungen, die nicht Bestandteil des Bauvertrages sind.

Im Bauvertrag und der dazugehörigen Baubeschreibung muss ganz klar geregelt werden, welche Leistungen das Bauunternehmen zu erbringen hat. Dies muss klar und eindeutig formuliert werden.

Ein Beispiel:

Bei einem Hausbau mit Keller fällt sog. “Bodenaushub” an, also die Erde, die der Bagger aushebt, um dann den Keller zu bauen. Dieser Bodenaushub muss irgendwo hin und kann meist nicht auf dem Grundstück selbst anderweitig verwendet werden. Wer als Laie eine Baubeschreibung liest, in der steht, dass “Erdarbeiten Kelleraushub” enthalten sind, denkt, dass darin auch die fachgerechte Entsorgung des Bodenaushubs enthalten ist. Das ist ein Fehler, der schnell mit mehreren tausend Euro Mehrkosten zu Buche schlagen kann.

Ein weiteres Beispiel:

Viele Baubeschreibungen enthalten sehr vage Angaben zu der Sanitärausstattung, also Waschbecken, Armaturen usw. Da wird dann gerne etwas von "hochwertigen Badarmaturen" geschrieben. Tatsächlich bekommen Sie dann am Ende gerne mal die Billigarmaturen aus dem Baumarkt. In verbraucherfreundlichen Baubeschreibungen werden Marken und Typen der Badezimmermöbel und Armaturen angegeben.

Viele Baubeschreibungen sind lückenhaft. Das gemeine daran: Es fehlen gerne Leistungen, die “Otto-Normal-Bürger” als selbstverständlich ansieht oder gar nicht weiß, dass bestimmte Leistungen extra Geld kosten (siehe z.B. Baustrom, Bauwasser usw.). Vorsicht ist vor allem bei standardisierten Baubeschreibungen angesagt, die nie auf die individuellen Anforderungen und Planungen bei einem Bauvorhaben eingehen.

Wir raten Bauherren, die Baubeschreibung vor Vertragsunterschrift von einem Fachmann auf Schwachpunkte hin überprüfen zu lassen. Eine solche Prüfung, z.B. über die Verbraucherzentralen oder Grundeigentümerverbände kosten ca. 200 Euro. Diese Kosten haben Sie eigentlich bei jedem (!) Bauvorhaben ganz schnell wieder reingeholt.